4000 Islands – Don Kone
Februar 1, 20104000 Inseln hört sich nach einer ganzen Menge an – ob es tatsächlich exakt so viele sind, wissen wir auch nicht genau. Fakt ist, dass sich der Mekong am südlichen Ende von Laos auf eine Breite von 14 Kilometern auffächert, bevor er weiter nach Kambodscha fließt. Dabei entsteht diese Menge an Inseln im Fluss. Zum Teil haben sie eher die Größe einer Sandbank, einige davon sind jedoch durchaus ganz stattlich und gut besiedelt. Die größte der Inseln ist sogar 18 km lang und 8 km breit! Unsere war kleiner, aber immerhin so lang, dass wir mit dem Fahrrad eine dreiviertel Stunde vom nördlichen bis ans südliche Ufer gebraucht haben – auf Grund der Hitze natürlich in gemächlichem Tempo.
Dort angekommen, haben wir uns (nicht so luxuriös, wie es sich vielleicht anhört) ein eigenes Boot gechartert, um die extrem seltenen und vom Aussterben bedrohten Irrawaddy-Flussdelphine zu sehen. Die haben nämlich in dem Inselgewirr ein Rückzugsgebiet mit einem 60 Meter tiefen Becken, so dass sie auch Trockenzeiten überstehen können. Besonders verspielt sind diese Delphine nicht, sie halten sich auch eher in sicherer Entfernung von den Beobachtern. Allerdings müssen sie alle zwei bis drei Minuten zum Luftholen an die Oberfläche und dabei kann man sie kurz sehen. Eine solche Sichtung läuft meist so ab: Warten und beobachten – aus irgendeiner Richtung hört man einen Delphin ausatmen – alle im Boot drehen sich in die Richtung – man sieht den Rücken des Delphins ganz kurz – bevor man die Kamera fokussiert hat, ist der Delphin wieder weg – aufgenommenes Bild prüfen und keinen Delphin drauf sehen – Bild löschen – warten und beobachten. Nur der Umstand, dass die lieben Tiere in kleinen Gruppen unterwegs sind, macht das Ganze etwas einfacher: wenn an einer Stelle ein Delphin aufgetaucht ist, ist es relativ wahrscheinlich, dass kurz darauf in der Nähe noch mehr Luft holen werden. Nachdem wir das rausgefunden hatten, konnten wir einige Delphine sehen und unsere laotische Kapitänin hat sich über jede Sichtung mindestens genauso gefreut wie wir 🙂
Ansonsten hatten wir eine ruhige Zeit auf der Insel – viel kann man dort auch nicht unternehmen. Wir hatten mal wieder die Muße und die Motivation, joggen zu gehen. Außerdem waren wir zweimal an den Wasserfällen der Insel, hatten eine lustige Fotosession mit Wasserbüffeln, Miri verliebte sich in eine Herde putziger Schweinchen und wir stellten fest, dass man auch auf einer bockharten Matratze zum Teil ganz gut schlafen kann (insbesondere, wenn man zum Umfallen müde ist oder eine große Flasche Beerlao trinkt).