Chiang Mai
Januar 6, 2010Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei… Und so musste auch unsere Zeit am Strand doch irgendwann wieder zu Ende gehen. Nach einem gemütlichen Heiligabendessen beim Italiener in Khao Lak standen wir am ersten Weihnachtsfeiertag schon kurz nach sechs Uhr morgens auf, um pünktlich am Flughafen zu sein. Ziel der Reise: Chiang Mai, Thailands zweitgrößte Stadt und Metropole des Nordens. Trotz der 1,7 Millionen Einwohner ist das quadratische Zentrum von Chiang Mai, abgegrenzt durch die Reste der alten Stadtmauer und umgebende Kanäle, recht überschaubar und gemütlich. Durch die etwas höhere Lage ist das Klima wieder ein ganzes Stück milder und angenehmer und die umgebenden Berge und Dschungel laden zu Exkursionen ein.
Die möglichen Aktivitäten für Touristen sind in Chiang Mai nahezu unbegrenzt: Neben Wandern, Mountainbiken, Elefantenreiten und Raften im Dschungel kann man Thaiboxen oder buddhistische Meditation erlernen, einige der über 300 (!) Tempel im Stadtbereich besuchen sowie diverse Kurse für Kochen, Handwerken, die thailändische Sprache etc. besuchen. Für abenteuerlustige und zahlungskräftige Besucher gibt es auch einigen ausgefallenen Schnickschnack wie Quadfahren, Paintball, Ballonfahren oder Gleitschirmfliegen.
Wir selbst haben uns aus dem umfangreichen Angebot für einen Thai-Kochkurs, einen Ausflug in ein Elefantencamp, zwei Tagestouren mit dem Roller, Downhill-Mountainbiken und einen Schmuck-Kurs entschieden. Im Kochkurs besuchten wir erst einen typischen Markt, auf dem es unter anderem mindestens zehn verschieden Sorten Reis (unterschiedliche Qualität und Jahrgang) gab. Dann ging es zur Kräuterkunde in den Garten und danach an den Herd: Jeder Teilnehmer hatte sechs Gerichte zu absolvieren, die man sich jeweils aus verschiedenen Kategorien selbst aussuchen konnte. Zum Schluss durften wir alles aufessen und waren dann so voll, dass wir erst abends um zehn wieder ein paar Kekse essen konnten…
Für das Mountainbiken / Schmuckherstellen haben wir uns aufgesplittet: Während Miri damit beschäftigt war, einen silbernen Ring zu designen, auszusägen, zu feilen, biegen und polieren, heizte Fabian lieber mit dem Mountainbike über Stock und Stein 1.200 Höhenmeter bergab durch den Dschungel. Abends waren wir beide glücklich und hatten uns auch mal wieder was Neues zu erzählen 🙂
Chiang Mai ist auch für besondere Ereignisse, wie z.B. Silvester, ein guter Austragungsort und so haben wir uns am 31.12. abends in den Menschentumult gestürzt, um fröhlich in das neue Jahr zu rutschen. Besonders schön waren all die kleinen Heißluftballons, die hier alle 5 Meter verkauft und mit den besten Wünschen Richtung Himmel entlassen wurden. Da wir keine Raketen oder sonstige Krachmacher zur Hand hatten, haben wir uns auch zwei Ballons gekauft, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen (hier ein kleines Video dazu).
(Hier die allgemeinen Bilder zu Chiang Mai, unten gibt es noch extra Bilder vom Elefantencamp)
Wie bereits erwähnt haben wir außerdem für einen Tag ein Elefantencamp besucht. Bei diesem Camp handelte es sich genau genommen um eine Art Auffangstation für misshandelte Elefanten. Leider gibt es ziemlich viele Elefanten, die von ihren Besitzern vor allem im Zusammenhang mit Elefantenshows (Bilder malen, Kunststücke vorführen etc.) schlecht behandelt werden. Die Methoden um die Elefanten gefügig zu machen sind mehr als brutal und führen zwangsläufig dazu, dass die Elefanten traumatisiert und auch körperlich ausgelaugt werden. Die Geschichten der einzelnen Elefanten, die wir in dem Elefantencamp gehört haben sind uns sehr nahe gegangen, und es ist uns absolut unverständlich wie man diese wunderschönen Tiere so quälen kann. Beispielsweise wurden einer Elefantendame das Augenlicht zerstört mit dem Zweck sie gefügig zu machen, eine andere wurde festgekettet und von mehreren Bullen solange vergewaltigt bis ihre Hüfte gebrochen ist etc.
Die Gründerin des Elefantencamps hat es sich zur Aufgabe gemacht möglichst vielen misshandelten Elefanten wieder ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen. In dem Camp müssen die Elefanten weder arbeiten noch an irgendwelchen Shows teilnehmen. Finanziert wird das Ganze durch freiwillige Helfer und Tagestouristen. Letztere dürfen bei ihrem Besuch die Elefanten füttern und ihnen beim Baden helfen. Das macht sowohl den Elefanten als auch den Touristen viel Spaß. Hier noch ein Video, das die blinde Elefantendame beim Sandbaden zeigt und hier ein Video von einer Elefantenfamilie auf dem Weg zum täglichen Bad.