Similan Islands Tauchtour
Dezember 29, 2009Tauchen macht süchtig. Und wie bei jeder ordentlichen Sucht muss man nach einer Weile die Dosis erhöhen, um noch den Kick zu spüren 🙂 Daher haben wir uns für unser letztes Tauchabenteuer auf den Similan Islands für ein 4-Tage-4-Nächte Liveaboard entschieden. Liveaboard heißt, dass man für den kompletten Zeitraum auf dem Tauchboot schläft, isst, lebt und natürlich taucht. Das hat den Vorteil, dass man auf dem Meer draußen bleibt und nicht ständig vom Festland zum Tauchgebiet rausfahren muss (die Similan Islands sind 70 km von der Küste weg). Dadurch spart man Zeit, Sprit und Geld. Die gesparte Zeit wird natürlich in weitere Tauchgänge investiert, wodurch das gesparte Geld dann leider sofort wieder flöten geht…
Da wir uns recht kurzfristig für die Tour entschieden hatten, bekamen wir einen richtig guten Last-Minute-Preis. Die Ersparnis (und noch ein bisschen mehr) investierten wir allerdings auch gleich wieder in einen weiteren Tauchkurs, den wir in den Pausen zwischen den Tauchgängen direkt auf dem Boot erfolgreich absolvierten. Jetzt sind wir zertifizierte Nitrox (Enriched Air) Taucher, d.h. wir dürfen nicht mehr nur mit normaler Pressluft tauchen, sondern mit Luft, deren Sauerstoffgehalt auf bis zu 40% erhöht wurde. Das rockt! Nicht nur haben die Tanks eine spezielle Markierung, durch die man sofort viel cooler und professioneller aussieht – man kann damit auch länger tief tauchen, lagert weniger bösen Stickstoff im Körpergewebe ein und ist nach den Tauchgängen nicht so erschöpft. Theoretisch zumindest. Nach unseren vier Tagen mit insgesamt 14 Tauchgängen waren wir in der Praxis dann allerdings doch ziemlich platt.
Insgesamt hat uns die Tour aber super gefallen. Die 24 Leute auf dem Boot waren eine sehr lustige und bunt gemischte Truppe, die Dive Guides kompetent, super hilfsbereit und fröhlich, das Essen üppig, scharf und sehr lecker, und außerdem war da ja noch das Tauchen… wir hatten zwar mit den ganz großen Tieren, Walhaien und Mantas kein Glück (ist aber auch gerade keine Saison), dafür haben wir jede Menge anderes Zeug gesehen: Oktopusse (oder heißt das Oktopi? Oktopussies? Oktopoden?) beim Babies machen, riesige Barracudas, Kalmare, Feuerfische, Seepferdchen, jede Menge Nudibranches (Nacktschnecken – die Viecher haben irre Farben und Formen und unser Dive Guide ist ihr größter Fan :-)), Boxfish (krasser Fisch! Er ist gelb mit schwarzen Punkten – wenn er jung ist, ist er eine komplett runde, 2 cm große Kugel – wenn er ausgewachsen ist, wie eine Schuh-Box mit richtigen Ecken), Pineapplefish (schaut tatsächlich aus wie eine Ananas), Schildkröten, freischwimmende Muränen, Seeschlangen, Hummer und jede Menge seltene Shrimps (z.B. den äußerst lustig aussehenden Harlequin Shrimp; den Spearing Shrimp, der Fische mit seinen „Speeren“ aufspießen kann; oder den Bullet Shrimp, der so viel Power in seinen Vorderarmen hat wie eine abgeschossene Pistolenkugel. Damit kann er Fische erlegen oder alleine durch die Schockwelle betäuben! Man kann ihn auch nicht im Aquarium halten, da er mühelos zentimeterdickes Glas durchboxt. Unvorsichtigen Tauchern hat er auch schon die Finger gebrochen…)
Fazit: supergeile Tour! Auch wenn wir danach einige Tage brauchten, um uns wieder voll zu erholen und an festen Boden unter den Füßen zu gewöhnen…