Khao Lak
Dezember 22, 2009Khao Lak ist nicht umsonst bei europäischen Touristen so beliebt – neben schönen Stränden und netten Hotels gibt es hier auch interessante Nationalparks, Wasserfälle im Dschungel, einen Surfspot und noch so einiges mehr. Trotz seiner Beliebtheit und der Anwesenheit eines TUI-Hotels und mehrerer vergleichbarer Massenhotels hat sich Khao Lak eine sehr gemütliche und entspannte Atmosphäre erhalten (im Gegensatz zu bspw. Phuket). Nicht zuletzt ist Khao Lak der Startpunkt für Tauchgänge auf die Similan Islands und zum Richelieu Rock, oft als bestes Tauchgebiet Thailands gehandelt (wobei solche Ausdrücke mit Vorsicht zu genießen sind, da sie relativ inflationär benutzt werden – jede Tauchschule bezeichnet natürlich das Gebiet, in dem sie taucht, als das Beste oder zumindest eines der Besten. Müssen sie ja auch, denn 1. wollen sie ja Tauchtouren verkaufen und 2. würden sie sonst irgendwie als Idioten dastehen. Wer macht schon ein Tauchcenter an einem mittelmäßigen oder uninteressanten Tauchgebiet auf?). Auch wir waren hier wieder ordentlich am Abtauchen – dazu aber in einem eigenen Artikel mehr.
Wir hatten wieder mal eine sehr hübsche Bungalow-Anlage gefunden, mit großzügigem Pool, an dem wir auch viel gefaulenzt (und u.a. diesen Artikel geschrieben) haben. Leider gab es zum Frühstück jeden Tag Sandwiches aus dem Sandwichtoaster. Oder alternativ, ganz klassisch, Toast mit Erdbeermarmelade (interessanterweise bekommt man in Asien als Tourist zum Frühstück fast immer Erdbeermarmelade, obwohl es doch so viele andere Früchte hier gibt und Erdbeeren nicht wirklich typisch sind. Entweder hat die mächtige Erdbeerlobby den Markt völlig unter Kontrolle oder die Hotelbetreiber glauben, dass Touristen nichts anderes vertragen / mögen). Außerdem gab es außer uns noch einige andere lustige Typen von Touristen in der Anlage: Leute, die sich erholen, indem sie stundenlang am Pool sitzen und in die Luft schauen; andere, die schon so lange in die Luft geschaut haben, dass sie vor lauter Langeweile stundenlang am Pool auf und ab patroullieren; und echte Franzosen (d.h. Leute, die kein einziges Wort Englisch oder irgendeine beliebige andere Sprache als Französisch sprechen, noch nicht mal Good Morning oder Thanks – wozu auch, versteht doch jeder Bonjour, oder etwa nicht? Tiefen Respekt für das Thai-Personal, das mit freundlichem Lächeln auch die längsten Vorträge auf Französisch erduldet hat…).
Ein Tag war wieder mal einer Rollertour gewidmet. Wir rissen 100 Kilometer ab, um 2 Wasserfälle, eine Kautschukplantage, das Tsunami-Denkmal und das Cape Pakarang zu sehen. Natürlich tankten wir auch wieder am Straßenrand aus der Flasche und einmal sogar – die moderne Variante – aus einem Faß mit Handpumpe nach (dummerweise 500 Meter vor einer richtigen Tankstelle, wo der Sprit 30% billiger gewesen wäre…).
Um es nicht zu langweilig werden zu lassen, hatte sich dann auch die gute DKB noch was für uns ausgedacht. Wegen einer Kreditkartenumstellung sollte unsere Karte temporär deaktiviert, dann aber schnell wieder freigeschalten werden. Wurde sie aber dann doch nicht (oder zumindest nicht schnell genug), weshalb sie der thailändische Geldautomat sicherheitshalber direkt mal einbehalten hat. Relativ ungeschickt, wenn plötzlich das Hauptzahlungsmittel weg ist (wir haben zwar noch andere Kreditkarten, aber da werden im Gegensatz zur DKB unverschämte Gebühren für Auslandseinsätze fällig). Hmmm, was tun? Das Hotel mit dem letzten Bargeld bezahlen, sicherheitshalber erstmal für die nächsten paar Tage und für einige Hunderte von Euros eine Tauchsafari mit Übernachtung auf dem Boot buchen, sich die neue Karte von den Eltern aus Deutschland per Express schicken lassen und hoffen, dass sie rechtzeitig ankommt, um nach dem Tauchen den ganzen Spaß überhaupt bezahlen zu können 😀 Natürlich hat diese ausgefeilte Taktik auch gewisse Risiken, sie ging aber dann doch ganz hervorragend auf. Der Eilbrief nach Thailand hat auch gerade mal 4 Tage gebraucht, unser im Hotel zurückgelassenes Gepäck inklusive aller Dreckwäsche war immer noch da, genauso wie die Franzosen, die immer noch kein Englisch gelernt hatten. Also alles beim Alten und in bester Ordnung!
kleiner Disclaimer: natürlich gibt es auch Franzosen, die Englisch können. Wir haben sogar selbst schon mal einen getroffen. Nur entsprachen die oben erwähnten dem Stereotyp einfach so wunderbar…