Arequipa & Colca Canyon
Juli 24, 2010Arequipa liegt umringt von zahlreichen Vulkankegeln, die von überall aus der Stadt sichtbar sind und eine tolle Kulisse darstellen. Aber auch innerhalb der Stadt wird man an die massive vulkanische Aktivität in der Gegend erinnert, denn viele Gebäude (darunter die pompöse Kathedrale) sind aus Sillar-Gestein erbaut, einem hellen, porösen Vulkangestein. Diese historischen Gebäude sind hervorragend erhalten und werden heute z.T. als Banken, Läden, etc. genutzt. Das gibt der Stadt einen freundlichen Charakter, so dass man sich hier spontan wohl fühlt.
Für drei Tage begaben wir uns auf eine ganz besondere Tour in den Colca Canyon. Dieser Canyon ist der zweittiefste auf der ganzen Welt – und wir sind ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund gegangen. Nach einer 6-stündigen Anreise im Bus machten wir uns an den Abstieg, für die 1.200 Höhenmeter brauchten wir gute drei Stunden. Am Fluss auf dem Grund des Canyons angekommen, spürten wir aber schon sehr deutlich unsere Knie und Oberschenkel. Zum Glück ließ uns unsere Führerin Zeit zum Ausruhen, bevor wir auf einer schaukeligen Hängebrücke den Fluss überquerten und weitere zwei Stunden auf der anderen Seite des Canyons entlang und wieder ein Stück nach oben wanderten. In einer der kleinen Ortschaften dort übernachteten wir in einer äußerst bescheidenen Unterkunft – was in unserem Zustand völlig egal war, wir sind sofort nach dem Essen eingeschlafen.
Am zweiten Tag der Tour ging es wieder kurz bergab in die sogenannte Oase, die Ortschaft San Galle. Die sieht tatsächlich aus wie eine Oase – da sich hier die Wärme staut und der Fluss durchfließt, wachsen sogar Palmen und es gibt etliche Schwimmbecken – herrlich! Nach einigen erholsamen Stunden hier kam allerdings der schlimmste Part: der Aufstieg. Wir beide absolvierten die 1.200 Höhenmeter im guten Mittelfeld unserer Gruppe in dreieinviertel Stunden – dabei machten wir nie länger als fünf Minuten Pause. Schwierige Umstände waren dabei zuerst die stechende Sonne, später die dünne Luft und nach Sonnenuntergang die Kälte. Umso stolzer waren wir danach auf uns und konnten am nächsten Tag auf der Heimreise zufrieden noch einmal den Canyon und unsere gelaufene Strecke von oben bewundern.