Lago Titicaca
Juli 22, 2010Der Titicacasee ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Welt. Er liegt auf einer Höhe von 3.800 Metern und ist ca. 15mal so groß wie der Bodensee. Bolivien und Peru teilen ihn sich mehr oder weniger gleichmäßig und haben jeweils auch Siedlungen an den Ufern. Wir kamen zuerst an die bolivianische Seite, nach Copacabana. Nach dieser Stadt (und ihrer berühmten Madonna-Statue, der wichtigsten Pilgerstätte Boliviens) ist übrigens auch der Strand in Rio de Janeiro benannt! Wir wanderten auf die Hügel neben der Stadt, besichtigten dort ein paar Inka-Ruinen und wagten uns sogar mit einem Tretboot auf den See. Als wir dem Bootsverleiher erzählten, dass wir nach Peru rüberfahren wollen, hat er bloß gelacht… dabei wären die 10 Kilometer bestimmt in einem Tag zu schaffen gewesen 🙂
Mit einem richtigen Boot haben wir uns dann auf die Isla del Sol (Sonneninsel) fahren lassen, dem zentralen Ort in der Inka-Mythologie. Entsprechend konnten wir dort einige heilige Stätten, Altäre, Wohnhäuser usw. besichtigen – und nicht zuletzt die wunderschöne Landschaft genießen.
Nach einer vierstündigen Busfahrt und einem sehr kurzen und schmerzlosen Grenzübertritt fanden wir uns auf der peruanischen Seite in der wesentlich größeren, wesentlich weniger schönen Stadt Puno wieder. Hier blieben wir gerade lange genug, um noch eine Bootsfahrt auf den See zu unternehmen: Diesmal ging es zu den treibenden Inseln des Uros-Volkes. Die Uros flüchteten vor einigen hundert Jahren vor den kriegerischen Inkas mit ihren Schilfbooten auf den Titicacasee und entwickelten mit der Zeit eine Technik, die Boote zu Inseln auszubauen und das Schilf kontinuierlich zu erneuern, da die unteren Lagen ständig verrotten. Seither leben sie permanent auf diesen Inseln (die nur mit einem Pflock und einem Seil befestigt werden) und besuchen das Festland nur zum Tauschen von Lebensmitteln oder für Behördengänge. Eine ziemlich raue und entbehrungsreiche Lebensweise, die uns definitiv beeindruckt hat!