Ostküste: Cairns – Whitsundays
Mai 3, 2010Nach langen und harten Preisverhandlungen und -vergleichen hatten wir schließlich einen Campervan für unseren geplanten Roadtrip entlang der Ostküste gebucht. Aus finanziellen Gründen wurde es dann leider doch ein etwas älteres Modell (ca. 10 Jahre, 360.000 gefahrene Kilometer. Aber der Zähler hat nur 6 Stellen, vielleicht müsste davor noch eine Zahl stehen…). Insgesamt haben wir für die Fahrt von Cairns nach Sydney 29 Tage eingeplant und wir werden dabei wohl gute 3.000 Kilometer zurücklegen… Damit ihr nicht so lange warten müsst und wir nicht alles schon wieder vergessen haben, gibt es die Reiseberichte in praktischen Häppchen 🙂
Am ersten Tag ging es nach Fahrzeugübergabe, Beladen, Auschecken aus der Wohnung, Einkaufen, usw. von Cairns aus los in Richtung Süden. Pausiert haben wir dann für einige Dschungel-Spaziergänge, bei denen wir nach Cassowaries Ausschau hielten. Das sind ziemlich große (bis zu 2 Meter hoch und 80 kg schwer) flugunfähige Vögel, die nur in diesem Gebiet im nördlichen Queensland (und in Papua) vorkommen und vom Aussterben bedroht sind. Mit einer rasiermesserscharfen Kralle am Fuß können sie sogar Menschen töten, was aber ziemlich selten passiert. Meistens ist es umgekehrt – die Viecher laufen über die Straße und werden dabei überfahren. Wir haben leider keine gesehen, weder im Dschungel noch auf der Straße.
Am zweiten Tag fuhren wir wieder ein paar hundert Kilometer, machten Rast in einem Nationalpark auf dem Weg und buchten uns für den darauffolgenden Tag eine Tauchtour zur Yongala. Das ist ein Schiffswrack, das 1911 gesunken ist und dann mehr als 50 Jahre unentdeckt blieb. Inzwischen ist es komplett mit Korallen überwuchert, aber immer noch gut als Schiff erkennbar. Es liegt relativ mittig zwischen der Küste und dem Great Barrier Reef, und da sonst kaum natürliche Verstecke in der Gegend liegen, ist es ein Anziehungspunkt für alles mögliche Unterwassergetier und daher ein hervorragender Tauchspot. Leider war die See an diesem Tag extrem rau und unser Tauchboot ziemlich klein und leicht. Entsprechend war schon die Fahrt hinaus schlimmer als jede Achterbahn – die ersten 10 Minuten fanden wirs noch lustig, die folgenden 40 nicht mehr so… Von den 11 teilnehmenden Tauchern haben 6 (oder mehr – haben das nicht mehr so genau zählen können) mindestens einmal über / auf die Reling gekotzt – uns beide eingeschlossen. Die hartgesottene Crew dagegen hatte sogar noch die Energie, uns in die Tauchausrüstung zu packen und für den Tauchgang fertig zu machen. Ab fünf Meter Tiefe war dann vom Wellengang nicht mehr viel zu spüren und wir konnten trotz der relativ schlechten Sicht einige Eindrücke mitnehmen: Seeschlangen, ein tolles Wrack, riesige Trevallys (knapp ein Meter lang) und schöne Korallen. Eine Anfängerin auf dem Boot hat auch einen Manta gesehen – wir natürlich nicht, wir warten ja auch erst seit 40 Tauchgängen drauf…
Weiter auf unserem Roadtrip ging es entlang der Küste mit mehreren kurzen Stops an einigen Stränden unterwegs. Diese waren jedoch nur Vorgeplänkel für das nächste Etappenziel, einen der besten Strände der Welt: Whitehaven Beach auf den Whitsunday Islands. Da die Wettervorhersage für die folgenden Tage leider nicht so berauschend war, ließen wir unseren ursprünglichen Plan – eine mehrtägige Segeltour mit Übernachtung auf dem Boot – fallen. Stattdessen buchten wir uns „nur“ eine Tagestour für den nächsten Tag. Aber auch diese kurze Tour war sehr gut, die Whitsundays super, das Wetter ziemlich gut und der Sand am Whitehaven Beach tatsächlich fantastisch fein und weich!