Singapur
Oktober 7, 2009Singapur hat zu Recht eine Sonderstellung in Südostasien. Der Stadtstaat mit über vier Millionen Einwohnern lässt sich viel eher mit Metropolen wie New York oder London vergleichen als mit anderen Städten in der Region. Alles ist sauber, sicher und ordentlich – nicht zuletzt dank krasser Strafen auf alle möglichen Vergehen und massiver Videoüberwachung (Big Brother is watching you!). Die U-Bahn-Stationen sind piccobello sauber und der Verkehr fließt geregelt – auch mit etlichen Ferraris, Bentleys, Porsches und sonstigen teuren Autos, die man in der Gegend sonst nicht sieht. Hauptverkehrssprache ist Englisch, was für Touristen natürlich sehr angenehm ist.
Ähnlich wie in New York (oder Berlin Kreuzberg…) gibt es auch in Singapur Stadtviertel, die bevorzugt von bestimmten ethnischen Gruppen bewohnt werden. Wir wohnten z.B. in Little India und waren daher auch in den 6 Tagen in Singapur dreimal indisch essen 🙂 Ein weiteres prominentes Viertel ist Chinatown und auch die Araber haben mit Kampong Glam ihr eigenes Viertel. Unser Timing für den Singapur-Aufenthalt war (völlig ungeplant) sehr gut: Das Formel-1 Rennen hatten wir um zwei Tage verpasst (zum Glück, sonst hätten wir wahrscheinlich auch kein Hotel mehr bekommen), die Inder feierten gerade Neujahrsfest, die Chinesen Mitt-Herbst-Fest und die Araber das Ende der Fastenzeit. Insofern war überall in der Stadt Feierlaune und lustige Straßendeko aufgebaut.
In unserer Zeit in Singapur waren wir auch einmal im Zoo, der für uns beide durch die großzügigen Gehege, die sinnvolle Anordnung, die Einbettung in den vorhandenen Dschungel und natürlich tolle Tiere beste Zoo war, den wir bisher gesehen haben. Für Tierquälerei hielten wir erst, bei den Temperaturen in Singapur einen Eisbären zu halten – bis wir feststellten, dass dieser eine Höhle mit Klimaanlage besitzt, in die er sich dann auch vernünftigerweise verzogen hatte.
Ansonsten unternahmen wir eine Stadtrundfahrt, besuchten den botanischen Garten, flanierten an der Uferpromenade des Singapore River (Clarke Quay) und erkundeten die schon erwähnten verschiedenen Stadtviertel. Dazu gehörten auch diverse Tempel und Moscheen, u.a. ein Tempel mit einer Buddha-Reliquie (ja, nicht nur die Katholiken machen sowas) und 10.000 kleinen Gold-Buddhas. Außerdem waren wir im Raffles Hotel, eines der besten der Welt mit der berühmten „Long Bar“, wo der Singapore Sling Cocktail erfunden wurde. Nicht zuletzt besuchten wir natürlich auch die Orchard Road, die Haupteinkaufsmeile. Gegen diese ist die Frankfurter Zeil, die als umsatzstärkste Einkaufsmeile Deutschlands gilt, nur ein schlechter Witz. Wir widerstanden jedoch allen Versuchungen und kauften nichts – außer mal wieder etwas normalen Käse bei den französischen Freunden vom Supermarkt Carrefour.
Fazit: Singapur ist eine tolle Stadt – eine echte Weltstadt, in der es alles gibt, was man wollen könnte. Leider ist auch das Preisniveau relativ hoch.