Nazca, Huacachina, Islas Ballestas & Lima
August 18, 2010Eine ganz besondere der vielen Attraktionen von Peru sind die Linien von Nazca – mehrere hundert Meter große Figuren in der Wüste, die nur aus der Luft erkennbar sind. Da die Nazca-Kulturen vor 2.000 Jahren wahrscheinlich noch nicht wirklich viele Flugzeuge hatten und die Figuren daher auch nie selbst sehen konnten, stellt sich berechtigterweise die Frage: Wofür um alles in der Welt waren diese Figuren gut? Es gibt jede Menge Theorien, darunter durchaus recht interessante: Die Figuren waren Markierungen / Landeplätze für UFOs; die Figuren wurden direkt von Aliens erstellt; die Figuren dienten als Wegmarkierungen für Schamanen, die nach der Einnahme von halluzinogenen Getränken (mental) über die Gegend flogen; die Linien dienten als Rennbahn oder als Weg für zeremonielle Gänge; das Ganze war an die Götter adressiert, als Verehrung und Bitte um Wasser. Wir finden natürlich die Alien-Theorie am Besten – alles andere klingt ja auch reichlich unglaubwürdig. Übrigens hat eine Landsfrau (Landsmännin??) von uns, die deutsche Mathematikerin Maria Reiche, den größten Beitrag zur Erforschung der Linien geleistet – sie hat 40 Jahre (!!) dort gelebt und geforscht.
Soviel zur Theorie! Wir kamen nach einer nächtlichen Busfahrt morgens in Nazca an, frühstückten und buchten für Fabian einen Flug über die Linien (da die wackeligen kleinen Flieger auch für robuste Mägen eine Herausforderung darstellen, blieb Miri lieber gleich am Boden). Nachdem sich der Morgennebel verzogen hatte, ging es los zu dem 35-minütigen Flug, auf dem man tatsächlich alle Linien super sehen konnte. Die Figuren sind extrem präzise, gut erhalten und stellen rätselhafterweise auch Tiere dar, die es in der Wüste nicht so häufig gibt (z.B. Wal und Kapuzineraffe) – was wiederum klar für die Alientheorie spricht…
Da der Flug so zügig vonstatten ging, konnten wir am gleichen Tag noch weiter nach Huacachina fahren. Diese Ortschaft liegt ebenfalls in der Wüste, aber einer ganz klassischen Bilderbuchwüste mit schönen hohen Sanddünen. Die Ortschaft selbst besteht nur aus ein paar Häusern, die sich um eine Lagune mit vielen Palmen herumdrängen. Hier verbrachten wir einige Tage mit Faulenzen, Sandboarden (ein Heidenspaß!) und gingen auf eine Buggy-Tour in die Wüste. Der Fahrer sah erst nach nem ruhigen Typ aus, aber nach wenigen Minuten Fahrt waren wir überzeugt, dass er frisch aus dem Irrenhaus ausgerissen sein musste… es ging mit Vollgas schräg die Dünen rauf und runter, über die Kanten weg (ohne dass man gesehen hätte, was dahinter liegt) und immer wieder in die Kurve, dass einen nur die Gurte noch im Sitz hielten. Achterbahn ist dagegen wie Kinderkarussell! Zum Glück hatten wir danach noch einige Tage, um den Adrenalinspiegel wieder auf Normalniveau sinken zu lassen.
Ein Bootsausflug führte uns auf die Islas Ballestas, oft „Galapagos für Arme“ genannt. Noch vor der Abfahrt im Hafen sahen wir eine Menge Pelikane, bei den Inseln dann Pinguine, etliche Seelöwen und Tausende von Kormoranen und Tölpeln. Diese schiere Masse an Tieren war genauso atemberaubend wie die Unmenge an stinkendem Guano. Auf der Rückfahrt bekamen wir als Dreingabe sogar noch einige Delphine zu sehen.
Letzte Station in Peru war die Hauptstadt Lima. Dort hatten wir mit Mila, einer alten Bekannten von Fabian, eine ausgezeichnete Fremdenführerin – sie zeigte uns nicht nur die historischen Häuser und Kirchen im Zentrum, sondern erzählte uns auch noch einiges über Peru und die Peruaner an sich und ging mit uns auf die Jagd nach den besten Chocotejas der Stadt – das sind sehr leckere peruanische Pralinen mit einer Hülle aus Zartbitterschokolade und einer Füllung aus Karamell und Pekannüssen. Hmmmmmmmm!