Sucre und La Paz
Juli 16, 2010Nach einer Stippvisite in Potosi, der höchstgelegenen Stadt der Welt, ging es weiter in die beiden Hauptstädte von Bolivien. Ja richtig, gelesen, es gibt tatsächlich zwei Hauptstädte… Sucre war offizielle Hauptstadt, bevor das Parlament unter dubiosen Umständen nach La Paz umgezogen ist. Sucre ist zwar verfassungsgemäß noch immer Haupstadt und Sitz des obersten Gerichts, aber de fakto nimmt La Paz alle Funktionen einer Hauptstadt wahr. Uns jedenfalls hat es in Sucre viel besser gefallen: Da die Stadt ein bisschen tiefer liegt, klettern hier die Temperaturen auch höher und wir konnten uns nach den kalten Tagen im Altiplano, dem Anden-Plateau, wieder ein bisschen aufwärmen. Viele Gebäude sind im Kolonialstil gebaut und weiß gestrichen, was die Stadt sehr sauber und gemütlich wirken lässt. Dazu gibt es gemütliche Plätze und mit Para Ti einen hervorragenden lokalen Schokoladen- und Pralinenhersteller. Den mussten wir gleich mehrfach aufsuchen und nachkaufen 🙂 Als besonderes Schmankerl gönnten wir uns einen Besuch im besten Lokal der Stadt, einem richtig schicken Sterne-Restaurant. Nach Appetizer, Salat, einem wirklich hervorragenden Essen und einem leckeren Nachtisch kam die Rechnung über insgesamt 14 Euro – mehr als doppelt so teuer wie normalerweise in Bolivien, aber in Deutschland könnte man dafür gerade mal Döner essen gehen…
La Paz dagegen wollten wir eigentlich ganz vermeiden, sind dann aber doch dort gelandet, weil durch eine Straßenblockade keine Busse mehr fahren konnten (solche Blockaden kommen in Bolivien wohl ziemlich regelmäßig vor). Naja, wir haben es auch überlebt, aber es hat uns auch nicht umgehauen. Interessant ist, dass sich die Stadt von 4.100 Höhenmetern bis runter auf 3.200 erstreckt – je reicher man ist, desto weiter unten wohnt man, weil dort das Klima milder ist. Toll war auch die Aussicht beim Anflug auf La Paz: die Stadt ist auf dem Altiplano in ein ausgetrocknetes Flußbett gebaut und von schneebedeckten Gipfeln umgeben. Unsere zwei Tage dort verbrachten wir dann mit dem Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und mit Shopping. Viel Shopping. Richtig viel Shopping. So viel Shopping, dass wir in der Halbzeitpause des Spiels um Platz 3 ein 8,5-Kilo Paket nach Deutschland schicken mussten und damit vermutlich den Jahresumsatz der bolivianischen Post fast verdoppelt haben…