San Pedro de Atacama
Juli 5, 2010So, für alle, die trotz des tollen Wetters in Deutschland noch unser Weblog lesen, hier wieder mal ein Reisebericht von uns 🙂
San Pedro liegt, wie der vollständige Name ja schon andeutet, an der Atacama-Wüste. Das ist die trockenste Wüste der Welt. Vor vielen Millionen Jahren lag die ganze Gegend mal unter Wasser, dann hat sich alles durch tektonische Aktivitäten nach oben geschoben. Daher hat der Boden und das Gestein hier einen hohen Anteil an Salzen und verschiedenen Mineralien, wodurch sich krasse Formationen und Landschaften ergeben. Dazu gehören z.B. das Valle de la Luna (Mond-Tal), das tatsächlich wie eine Mondlandschaft aussieht, und der mineralhaltige Felsen, der sich tagsüber ausdehnt und Wasser einlagert, nachts zusammenzieht und Wasser abgibt und dabei deutlich hörbare Knacks-Geräusche von sich gibt.
Besonderer Anziehungspunkt sind die Lagunen in der Wüste: während einige (die „Ojos del Salar“, Augen der Wüste) aus Frischwasser bestehen und eine Verbindung zu Frischwasservorräten tief unter der Wüste haben, haben andere einen extrem hohen Salzgehalt (über 80%, im Vergleich dazu hat das tote Meer nur 50%). In den letzteren kann man sich daher super treiben lassen. Einziger Haken: in der von uns besuchten Lagune war die obere Wasserschicht ungefähr 10 Grad warm, die darunter über 40! Durch verschiedene Salzgehalte mischt sich das Wasser auch nicht – man fühlt sich, als ob man oben gleich erfriert, während einem unten die Füße heiß werden! An den Rändern der Lagunen muss man auf die scharfen Salzkristalle aufpassen, die dort wachsen.
San Pedro selbst ist ein ziemlich staubiges (alle Straßen sind Staubpisten, dazu kommt der Wüstenwind) und teures (weil sehr abgelegenes und touristisches) Kaff. Immerhin konnten wir mit den Chilenen ihr (leider wenig erfolgreiches) Spiel gegen Brasilien sehen und uns ein bisschen an die Höhe gewöhnen – San Pedro liegt schon auf gut 2.000 Metern, unsere nächste Station, die Salzwüsten im Süden Boliviens, auf 4.000 – 5.000. Außerdem haben wir am Beispiel unseres Bungalows gelernt, was Adobe-Bausteine alles können: Diese Lehm- und Strohziegel heizen sich tagsüber in der Sonne auf und geben die Wärme nachts langsam wieder ab, so dass einem (trotz Nachttemperaturen von 0 Grad) nie kalt wird – clever! Nach dieser Stippvisite verlassen wir Chile schon wieder in Richtung Bolivien.