ein jahr sommer

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Wieder daheim!

September 6, 2010

So, wir sind tatsächlich wieder gut in Deutschland angekommen und haben damit unsere Reise erfolgreich beendet! Das heißt logischerweise auch, dass dieses Weblog / Reisetagebuch damit zu seinem Ende kommt. Wir hoffen, unsere Berichte und Bilder haben Euch gefallen – vielen Dank an dieser Stelle für die vielen aufmunternden Kommentare, Emails und all die Infos aus der Heimat!

Als kleines Schmankerl hier ein paar bunt gemischte Statistiken zu unserer Reise:

Reisedauer358 Tage
Anzahl bereiste Länder14
Anzahl Flüge26
Längste Busfahrt14 Stunden
Anzahl Magen-Darm-ProblemeMiri: 3
Fabian: 5
Anzahl ernsthafte Krankheiten0
Anzahl gestohlene Sachen1 (iPod)
Anzahl gemietete Fahrzeuge4 Autos, 2 Wohnmobile, 12 Roller, 1 Minsk
Lieblingsessen auf der WeltreiseMiri: Cao Lao (siehe Bericht zu Hoi An, Vietnam)
Fabian: Wie viele darf ich nennen? Thai-Curries, Barracuda, argentinisches Steak,...
Meistgenutztes AusrüstungsteilMiri: Föhn (in Südamerika war es aber auch eiskalt und praktischerweise kann man den Fön auch als Heizung einsetzen)
Fabian: Schweizer Taschenmesser / Netbook
Am wenigsten genutztes AusrüstungsteilFabians Schlafsack
Nach Hause geschickte Pakete5
LieblingslandMiri: Australien
Fabian: Hmmmm... Thailand, Australien und Peru

Und – vielleicht auch als Richtschnur für Eure eigenen Urlaubsreisen – unsere täglichen durchschnittlichen Ausgaben pro Land in Euro (für uns beide, ohne Flüge und teure Extras wie Tauchen oder exzessives Shoppen):

Thailand48
Singapur82
Indonesien57
Malaysia50
Laos42
Vietnam38
Kambodscha65
Australien100
Neuseeland118
Argentinien45
Chile91
Bolivien53
Peru97
Brasilien89

Außerdem gibt es zum Abschluss hier noch den letzten Teil aus der Bilderserie Biere aus aller Welt.
Wer über unsere Berichte und Fotos hinaus weitere Infos zu einem bestimmten Land oder allgemeine Weltreise-Tipps braucht, kann uns gerne jederzeit kontaktieren! Ansonsten hoffen wir natürlich, möglichst viele Bekannte in den nächsten Wochen persönlich zu treffen. Wenn ihr interessante und gut bezahlte Jobangebote für uns habt, könnt ihr euch selbstverständlich ebenfalls vertrauensvoll an uns wenden. Oh, und falls jemand Bilder sehen will: wir hätten ca. 23.800 Stück zu zeigen. Jemand Interesse? 😉

Salvador

September 1, 2010

Als wir frisch nach Brasilien eingereist waren, stellten wir fest, dass dies das erste Land ist, in dem wir vom Aussehen her für Einheimische gehalten werden, aber nix verstehen sobald uns jemand anspricht (selbst brauchbare Spanisch-Kenntnisse helfen nur bei geschriebenen, nicht bei gesprochenem Portugiesisch). Hier oben in Salvador dagegen fallen wir vom Aussehen her schon fast wieder auf: Es ist nämlich die Stadt mit dem höchsten Anteil an afrikanisch-stämmigen Bewohnern in ganz Brasilien. Dieser Einfluss macht sich in der relaxten Einstellung der Leute bemerkbar, aber auch in vielen typischen Gerichten und allgegenwärtigen Capoeira-Gruppen, die ihre faszinierende Mischung aus Kampf- und Tanzkunst demonstrieren. Die Innenstadt von Salvador ist sehr hübsch, mit bunten Häuschen und vielen Kirchen und einem Aufzug aus dem Jahre 1873, mit dem man den steilen Abhang zwischen Ober- und Unterstadt für 15 Centavos (ca. 7 Eurocent) überwindet. Der Mercado Modelo, ein historisches Gebäude, ist umfunktioniert zu einem zweistöckigen Souvenir-Megamarkt – wir haben ihn zweimal aufgesucht und nach hartem Handeln jedes Mal schwer bepackt wieder verlassen.

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Itacaré: Sonne, Strand und Meer

August 28, 2010

Zum Abschluss unserer Reise wollten wir uns noch einmal richtig schön Sonne, Strand und Meer gönnen – insbesondere nach den kalten Wochen in der Hochebene von Bolivien und Peru. Nach ausgiebiger Recherche fiel unsere Wahl dafür auf Itacaré, eine kleine Stadt südlich von Salvador de Bahia. Und, wie sich jetzt im Nachhinein sagen lässt, eine sehr gute Wahl 🙂
Wir hatten eine äußerst gemütliche Pension mit vielen Hängematten, Liegestühlen, Pool und einem großen Zimmer mit Balkon. Zum „Hausstrand“ waren es 2 Minuten zu Fuß, vier andere Strände waren nur 5-15 Minuten entfernt – sehr praktisch! An zwei Tagen waren wir motiviert genug, ein Surfbrett auszuleihen und uns damit in die Wellen zu stürzen. Einen Tag verbrachten wir mit einer Whale-watching-Tour, bei der wir auch tatsächlich einige Buckelwale relativ nah am Boot sehen konnten. Die wandern vom Südpol aus hierher, um in den ruhigen, warmen und vor allem Hai-freien Gewässern vor der Küste Salvadors ihre Jungen zu gebären und die kalte Jahreszeit zu verbringen (für die Strecke von 6.000 km brauchen sie übrigens nur 45 Tage!). Ansonsten waren wir ziemlich faul und verbrachten die Tage mit Sonnenbaden, Schwimmen, Lesen und Relaxen. Wie es sich eben für den Abschluss einer Reise gehört…

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Rio de Janeiro

August 23, 2010

Nach einem nächtlichen Flug von Lima über Panama (sicherlich nicht der kürzeste Weg, aber mit Abstand der billigste) kamen wir in Rio de Janeiro an. Anders als die meisten anderen Touristen hatten wir kein Hotel an einem der beiden berühmten Stadtstrände, Copacabana und Ipanema, sondern wohnten im Stadtzentrum (St. Teresa) in einer gemütlichen familiären Pension mit fantastischem Frühstück. Die beiden Strände besuchten wir natürlich trotzdem – mit abenteuerlichen Fahrten in öffentlichen Bussen. Sie sind beide für Stadtstrände außergewöhnlich sauber, breit und haben ziemlich feinen Sand. Gut, die Hochhäuser und die mehrspurige Straße direkt hinter dem Strand muss man sich wegdenken, aber ansonsten sind sie echt schön. Und auch ziemlich gut zum „Peoplewatching“ geeignet – die einheimischen Mädels in ihren superknappen brasilianischen Bikinis und die Capoeira-gestählten Jungs sind durchaus sehenswert 🙂

Außerdem fuhren wir auf den Corcovado, den Hügel mit der großen Christus-Statue, die über die ganze Stadt blickt. Die Aussicht dort oben ist phänomenal, man sieht die gesamte Stadt, die Strände und das Meer, den Zuckerhut und die startenden und landenden Flieger auf beiden Flughäfen. Da wir ja eh schon im Zentrum waren, schauten wir uns auch dort etliche historische Gebäude an. Davon gibt es reichlich, nicht zuletzt weil Rio de Janeiro (als einzige Kolonialstadt überhaupt) auch einmal Sitz des Königshofes des Mutterlandes war (nämlich als die portugiesische Königsfamilie vor Napoleon flüchten musste und Rio zur Hauptstadt des gesamten portugiesischen Reiches machte). Fazit: Tolle Stadt und ein guter Start für unser letztes Land!

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Nazca, Huacachina, Islas Ballestas & Lima

August 18, 2010

Eine ganz besondere der vielen Attraktionen von Peru sind die Linien von Nazca – mehrere hundert Meter große Figuren in der Wüste, die nur aus der Luft erkennbar sind. Da die Nazca-Kulturen vor 2.000 Jahren wahrscheinlich noch nicht wirklich viele Flugzeuge hatten und die Figuren daher auch nie selbst sehen konnten, stellt sich berechtigterweise die Frage: Wofür um alles in der Welt waren diese Figuren gut? Es gibt jede Menge Theorien, darunter durchaus recht interessante: Die Figuren waren Markierungen / Landeplätze für UFOs; die Figuren wurden direkt von Aliens erstellt; die Figuren dienten als Wegmarkierungen für Schamanen, die nach der Einnahme von halluzinogenen Getränken (mental) über die Gegend flogen; die Linien dienten als Rennbahn oder als Weg für zeremonielle Gänge; das Ganze war an die Götter adressiert, als Verehrung und Bitte um Wasser. Wir finden natürlich die Alien-Theorie am Besten – alles andere klingt ja auch reichlich unglaubwürdig. Übrigens hat eine Landsfrau (Landsmännin??) von uns, die deutsche Mathematikerin Maria Reiche, den größten Beitrag zur Erforschung der Linien geleistet – sie hat 40 Jahre (!!) dort gelebt und geforscht.

Soviel zur Theorie! Wir kamen nach einer nächtlichen Busfahrt morgens in Nazca an, frühstückten und buchten für Fabian einen Flug über die Linien (da die wackeligen kleinen Flieger auch für robuste Mägen eine Herausforderung darstellen, blieb Miri lieber gleich am Boden). Nachdem sich der Morgennebel verzogen hatte, ging es los zu dem 35-minütigen Flug, auf dem man tatsächlich alle Linien super sehen konnte. Die Figuren sind extrem präzise, gut erhalten und stellen rätselhafterweise auch Tiere dar, die es in der Wüste nicht so häufig gibt (z.B. Wal und Kapuzineraffe) – was wiederum klar für die Alientheorie spricht…

Da der Flug so zügig vonstatten ging, konnten wir am gleichen Tag noch weiter nach Huacachina fahren. Diese Ortschaft liegt ebenfalls in der Wüste, aber einer ganz klassischen Bilderbuchwüste mit schönen hohen Sanddünen. Die Ortschaft selbst besteht nur aus ein paar Häusern, die sich um eine Lagune mit vielen Palmen herumdrängen. Hier verbrachten wir einige Tage mit Faulenzen, Sandboarden (ein Heidenspaß!) und gingen auf eine Buggy-Tour in die Wüste. Der Fahrer sah erst nach nem ruhigen Typ aus, aber nach wenigen Minuten Fahrt waren wir überzeugt, dass er frisch aus dem Irrenhaus ausgerissen sein musste… es ging mit Vollgas schräg die Dünen rauf und runter, über die Kanten weg (ohne dass man gesehen hätte, was dahinter liegt) und immer wieder in die Kurve, dass einen nur die Gurte noch im Sitz hielten. Achterbahn ist dagegen wie Kinderkarussell! Zum Glück hatten wir danach noch einige Tage, um den Adrenalinspiegel wieder auf Normalniveau sinken zu lassen.

Ein Bootsausflug führte uns auf die Islas Ballestas, oft „Galapagos für Arme“ genannt. Noch vor der Abfahrt im Hafen sahen wir eine Menge Pelikane, bei den Inseln dann Pinguine, etliche Seelöwen und Tausende von Kormoranen und Tölpeln. Diese schiere Masse an Tieren war genauso atemberaubend wie die Unmenge an stinkendem Guano. Auf der Rückfahrt bekamen wir als Dreingabe sogar noch einige Delphine zu sehen.

Letzte Station in Peru war die Hauptstadt Lima. Dort hatten wir mit Mila, einer alten Bekannten von Fabian, eine ausgezeichnete Fremdenführerin – sie zeigte uns nicht nur die historischen Häuser und Kirchen im Zentrum, sondern erzählte uns auch noch einiges über Peru und die Peruaner an sich und ging mit uns auf die Jagd nach den besten Chocotejas der Stadt – das sind sehr leckere peruanische Pralinen mit einer Hülle aus Zartbitterschokolade und einer Füllung aus Karamell und Pekannüssen. Hmmmmmmmm!

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Manu Nationalpark: Jaguare, Riesenotter, Kaimane, Affen und noch viel mehr

August 11, 2010

Unser Reiseführer schreibt, dass der Manu Nationalpark in Peru einer der besten Orte in ganz Südamerika ist, um tropische Tiere zu sehen – ein klarer Grund, hinzufahren! Unser Reiseführer schreibt aber auch, dass Touren dorthin über tausend Euro kosten – nach über zehn Monaten auf Reisen einfach nicht mehr drin. Insofern hatten wir den Park schweren Herzens schon von unserer Liste gestrichen. Rein aus Neugier fragten wir dann aber doch bei einigen Anbietern nach – und stellten angenehm erstaunt fest, dass unser Buch hier Blödsinn erzählt hat und es durchaus Touren für deutlich weniger Geld gibt. Eine solche buchten wir uns dann nach kurzem Überlegen am nächsten Tag und einen weiteren Tag später ging es auch schon los!

Am ersten Tag der achttägigen Tour standen zwölf Stunden Busfahrt auf dem Programm, unterbrochen von einigen kleineren Pausen und Wanderungen im Nebelwald. Dieser liegt höhentechnisch so in der Mitte zwischen unserem Ausgangsort Cusco (3.300 m) und unserem Ziel, dem Dschungel, bzw. Regenwald (300 m). Hier sahen wir schon die ersten Tiere: eine überfahrene Schlange und den Felsenhahn, Perus Wappenvogel, der wegen seinem knallroten Kamm so heißt. Den zweiten und dritten Tag verbrachten wir hauptsächlich auf dem Boot, mit dem wir tiefer in den Nationalpark hinein fuhren. Weiter ging es mit wilden Tieren, die wir vom Boot aus entdeckten: voller Begeisterung fotografierten wir eine Herde Peccaris (eine Art Wildschweine), die sich am Flussufer herumtrieb, und zeigten aufgeregt auf die ersten Fluss-Schildkröten, die sich auf Baumstämmen sonnten und voller Panik ins Wasser hüpften, sobald ihnen unser Boot zu nahe kam (später sahen wir noch hunderte von diesen Schildkröten, z.T. zehn nebeneinander auf dem selben Baum, und kein Mensch nahm mehr Notiz davon). Noch mehr freuten wir uns über den ersten Kaiman – auch von diesen sahen wir später noch etliche mehr. Ausserdem gab es am Flussufer jede Menge Vögel, Kormorane, verschiedene Störche und Reiher, Falken, Geier, Papageien, Aras etc.

Abends erreichten wir unsere Lodge im besonders geschützten Teil des Parks (nur wenige Touranbieter dürfen hier überhaupt hin), unser Heim für die nächsten drei Nächte und den Ausgangspunkt für diverse Ausflüge per Boot und zu Fuß, zu Tag und zu Nacht. Wir hatten keinen Strom (nur Kerzen und Taschenlampen) und das Wasser zum Duschen wurde aus dem Fluss hochgepumpt, aber ansonsten war das Ganze den Umständen entsprechend eigentlich ziemlich komfortabel! Wir zwei hatten einen kleinen Bungalow mit vielen Moskitonetzen ganz für uns allein und Domingo, unser Koch, überraschte die Gruppe von 10 Leuten immer wieder aufs Neue (positiv :-)). Das leckere Essen war umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass er alle Vorräte für 8 Tage Frühstück, Mittag- und Abendessen mitnehmen musste, keine Kühlmöglichkeiten hatte und zum Großteil bei Kerzenlicht oder mit Stirnlampe kochen musste. Ein echter Profi – genauso wie unser Guide Carlos, ein Dschungelkind und studierter Biologe, der jegliches noch so weit entfernte Tier („Carlos, was ist der schwarze Punkt dahinten für ein Vogel?“) spontan mit Namen auf Englisch, Spanisch, Quechua und lateinischem Gattungsnamen nennen und interessante Stories dazu erzählen konnte. Seine beiden Meisterleistungen waren aber sicherlich, nachts mit bloßen Händen einen Kaiman für uns zu fangen (zum näheren Anschauen, Fotografieren und sogar Anfassen!) und „unseren“ Jaguar mit dem Fernrohr aus einer Entfernung zu entdecken, die uns alle an unseren eigenem Sehvermögen zweifeln ließ.

Der Jaguar war für uns auch definitiv das absolute Highlight der Tour – er saß ganz relaxt am Flussufer und sonnte sich, als wir mit dem Boot vorbeikamen. Nachdem wir (na gut, Carlos) ihn entdeckt hatten, mussten wir alle ganz leise sein und still sitzen, während der Käptn das Boot so leise wie möglich so nah wie möglich ans Ufer brachte. Dann hatten wir ausreichend Gelegenheit, aus knapp hundert Meter Entfernung viele tolle Fotos zu schießen (Miri wünscht sich übrigens zu Weihnachten ein Teleobjektiv, nur so zur Info…). Dabei bemerkte kaum jemand, dass direkt neben unserem Boot ein 2-Meter-Kaiman ins Wasser watschelte und abtauchte. Irgendwann gähnte dann der Jaguar ausgiebig, drehte sich majestätisch um und verschwand im Dschungel. Wir hatten aber am nächsten Tag nochmal eine Fast-Begegnung mit ihm (oder seinem Kumpel?) – und zwar auf einer Wanderung durch den Dschungel. Auch hier war es wieder unser Guide, der uns auf die tiefen rythmischen Brummgeräusche aufmerksam machte, den Brunftschrei eines Jaguars, der keine hundert Meter von uns entfernt war. Nach dieser Info brach bei einigen zartbesaiteten Gruppenmitgliedern mittelschwere Todesangst aus (Anmerkung Miri: Ich war das nicht! Wollte das nur erwähnt haben, falls mich hier jemand unterschätzt hätte…). Eher übertrieben, denn normalerweise gehen Jaguare Menschen lieber aus dem Weg (auch wenn sie ohne Probleme mit einem einzigen Biss einen menschlichen Kopf komplett zerquetschen können – im Gegensatz zu Tigern und Löwen zielen Jaguare bei einem Angriff deshalb auch nicht auf den Hals, sondern immer auf den Kopf). So passierte es dann auch – der Jaguar verschwand, ohne dass wir ihn zu Gesicht bekommen hätten. Trotzdem eine interessante Erfahrung und eine bleibende Erinnerung 🙂

Bei einer Bootstour auf einem See (einem ehemaligen Nebenarm des Flusses) sahen wir die vom Aussterben bedrohten Riesenotter, die bis zu vier Meter lang werden. Sie waren gerade gemeinsam beim Fischen – damit verbringen sie auch relativ viel Zeit, denn pro Person, äh, pro Otter, fressen sie 4-5 Kilo Fisch pro Tag! Wenn ihnen beim Jagen ein Kaiman blöd in die Quere kommt, zerlegen sie den ebenfalls – deswegen verziehen sich die Kaimane auch ans Ufer, wenn die Otter im Wasser sind. Nicht zuletzt sahen wir auf der Tour sechs verschiedene Affenarten, darunter schlaksige „Black Spider Monkeys“, rote Brüllaffen (red howler), Squirrel Monkeys (Herr Nielsson aus Pipi Langstrumpf!) und Kapuzineraffen. Einige der Affen und Papageien konnten wir sogar beim Futtern von Lehm beobachten – mit den Mineralien im Lehm neutralisieren die Tiere die Giftstoffe von toxischen Pflanzen und Samen, die sie fressen. Bleibt nur die Frage, woher die sowas eigentlich wissen. Und das konnte dann nicht mal Carlos beantworten.

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Cusco & Machu Picchu

August 8, 2010

Cusco war schon bei den alten Inkas eine wichtige Stadt, viele Ruinen in der Stadt selbst und der näheren Umgebung bestätigen das. Mindestens genau so viele Bauwerke wurden jedoch von den spanischen Eroberern zerstört, umgebaut oder abgerissen und die Steine für eigene Bauwerke verwendet. Die Stadt selbst ist ziemlich touristisch, hat aber trotzdem sehr viel Flair und ist definitiv ein Pflichtstopp für jeden Peru-Reisenden – insbesondere wegen der legendären verlorenen Stadt der Inkas, Machu Picchu, die man von hier aus besuchen kann.

Diese wurde von den spanischen Eroberern nie gefunden, da sie versteckt in einem schwer zugänglichen Tal liegt. Entsprechend ist sie super erhalten und echt beeindruckend (trotz der immensen Menge an Touristen). Wir wanderten zwar nicht den berühmten Inka-Trail, für den man 4 Tage braucht und sich Monate im Voraus anmelden muss, sondern wählten die bequeme Anfahrt mit Bus und Zug. Aber schließlich hatten wir mit dem Colca Canyon unser Trekking-Pensum für Peru auch schon längst erfüllt 🙂 Immerhin liefen wir vom Kern der Stadt aus zum Sonnentor und zur Inka-Brücke, um die tolle Aussicht auf die gesamte Anlage zu genießen (als wir oben waren, war zum Glück auch der Morgennebel weg). Aus den Erklärungen unseres Führers und den Ruinen selbst ging auch hervor, wie clever und weit entwickelt die Inkas damals schon waren: so hatten sie z.B. verschiedene Gewächshäuser, um Planzen an Dschungel- und Hochlandbedingungen zu akklimatisieren oder besonders nährreiche Kartoffel- und Maissorten zu züchten. Ihre Gebäude bauten sie mit unglaublich präzise behauhenen Steinblöcken, in einem Neigungswinkel, der maximalen Schutz gegen Erdbeben bietet. Großen Respekt vor dieser hochentwickelten Kultur und der fantastischen Stadt Machu Picchu!

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Arequipa & Colca Canyon

Juli 24, 2010

Arequipa liegt umringt von zahlreichen Vulkankegeln, die von überall aus der Stadt sichtbar sind und eine tolle Kulisse darstellen. Aber auch innerhalb der Stadt wird man an die massive vulkanische Aktivität in der Gegend erinnert, denn viele Gebäude (darunter die pompöse Kathedrale) sind aus Sillar-Gestein erbaut, einem hellen, porösen Vulkangestein. Diese historischen Gebäude sind hervorragend erhalten und werden heute z.T. als Banken, Läden, etc. genutzt. Das gibt der Stadt einen freundlichen Charakter, so dass man sich hier spontan wohl fühlt.

Für drei Tage begaben wir uns auf eine ganz besondere Tour in den Colca Canyon. Dieser Canyon ist der zweittiefste auf der ganzen Welt – und wir sind ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund gegangen. Nach einer 6-stündigen Anreise im Bus machten wir uns an den Abstieg, für die 1.200 Höhenmeter brauchten wir gute drei Stunden. Am Fluss auf dem Grund des Canyons angekommen, spürten wir aber schon sehr deutlich unsere Knie und Oberschenkel. Zum Glück ließ uns unsere Führerin Zeit zum Ausruhen, bevor wir auf einer schaukeligen Hängebrücke den Fluss überquerten und weitere zwei Stunden auf der anderen Seite des Canyons entlang und wieder ein Stück nach oben wanderten. In einer der kleinen Ortschaften dort übernachteten wir in einer äußerst bescheidenen Unterkunft – was in unserem Zustand völlig egal war, wir sind sofort nach dem Essen eingeschlafen.

Am zweiten Tag der Tour ging es wieder kurz bergab in die sogenannte Oase, die Ortschaft San Galle. Die sieht tatsächlich aus wie eine Oase – da sich hier die Wärme staut und der Fluss durchfließt, wachsen sogar Palmen und es gibt etliche Schwimmbecken – herrlich! Nach einigen erholsamen Stunden hier kam allerdings der schlimmste Part: der Aufstieg. Wir beide absolvierten die 1.200 Höhenmeter im guten Mittelfeld unserer Gruppe in dreieinviertel Stunden – dabei machten wir nie länger als fünf Minuten Pause. Schwierige Umstände waren dabei zuerst die stechende Sonne, später die dünne Luft und nach Sonnenuntergang die Kälte. Umso stolzer waren wir danach auf uns und konnten am nächsten Tag auf der Heimreise zufrieden noch einmal den Canyon und unsere gelaufene Strecke von oben bewundern.

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Lago Titicaca

Juli 22, 2010

Der Titicacasee ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Welt. Er liegt auf einer Höhe von 3.800 Metern und ist ca. 15mal so groß wie der Bodensee. Bolivien und Peru teilen ihn sich mehr oder weniger gleichmäßig und haben jeweils auch Siedlungen an den Ufern. Wir kamen zuerst an die bolivianische Seite, nach Copacabana. Nach dieser Stadt (und ihrer berühmten Madonna-Statue, der wichtigsten Pilgerstätte Boliviens) ist übrigens auch der Strand in Rio de Janeiro benannt! Wir wanderten auf die Hügel neben der Stadt, besichtigten dort ein paar Inka-Ruinen und wagten uns sogar mit einem Tretboot auf den See. Als wir dem Bootsverleiher erzählten, dass wir nach Peru rüberfahren wollen, hat er bloß gelacht… dabei wären die 10 Kilometer bestimmt in einem Tag zu schaffen gewesen 🙂

Mit einem richtigen Boot haben wir uns dann auf die Isla del Sol (Sonneninsel) fahren lassen, dem zentralen Ort in der Inka-Mythologie. Entsprechend konnten wir dort einige heilige Stätten, Altäre, Wohnhäuser usw. besichtigen – und nicht zuletzt die wunderschöne Landschaft genießen.

Nach einer vierstündigen Busfahrt und einem sehr kurzen und schmerzlosen Grenzübertritt fanden wir uns auf der peruanischen Seite in der wesentlich größeren, wesentlich weniger schönen Stadt Puno wieder. Hier blieben wir gerade lange genug, um noch eine Bootsfahrt auf den See zu unternehmen: Diesmal ging es zu den treibenden Inseln des Uros-Volkes. Die Uros flüchteten vor einigen hundert Jahren vor den kriegerischen Inkas mit ihren Schilfbooten auf den Titicacasee und entwickelten mit der Zeit eine Technik, die Boote zu Inseln auszubauen und das Schilf kontinuierlich zu erneuern, da die unteren Lagen ständig verrotten. Seither leben sie permanent auf diesen Inseln (die nur mit einem Pflock und einem Seil befestigt werden) und besuchen das Festland nur zum Tauschen von Lebensmitteln oder für Behördengänge. Eine ziemlich raue und entbehrungsreiche Lebensweise, die uns definitiv beeindruckt hat!

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Sucre und La Paz

Juli 16, 2010

Nach einer Stippvisite in Potosi, der höchstgelegenen Stadt der Welt, ging es weiter in die beiden Hauptstädte von Bolivien. Ja richtig, gelesen, es gibt tatsächlich zwei Hauptstädte… Sucre war offizielle Hauptstadt, bevor das Parlament unter dubiosen Umständen nach La Paz umgezogen ist. Sucre ist zwar verfassungsgemäß noch immer Haupstadt und Sitz des obersten Gerichts, aber de fakto nimmt La Paz alle Funktionen einer Hauptstadt wahr. Uns jedenfalls hat es in Sucre viel besser gefallen: Da die Stadt ein bisschen tiefer liegt, klettern hier die Temperaturen auch höher und wir konnten uns nach den kalten Tagen im Altiplano, dem Anden-Plateau, wieder ein bisschen aufwärmen. Viele Gebäude sind im Kolonialstil gebaut und weiß gestrichen, was die Stadt sehr sauber und gemütlich wirken lässt. Dazu gibt es gemütliche Plätze und mit Para Ti einen hervorragenden lokalen Schokoladen- und Pralinenhersteller. Den mussten wir gleich mehrfach aufsuchen und nachkaufen 🙂 Als besonderes Schmankerl gönnten wir uns einen Besuch im besten Lokal der Stadt, einem richtig schicken Sterne-Restaurant. Nach Appetizer, Salat, einem wirklich hervorragenden Essen und einem leckeren Nachtisch kam die Rechnung über insgesamt 14 Euro – mehr als doppelt so teuer wie normalerweise in Bolivien, aber in Deutschland könnte man dafür gerade mal Döner essen gehen…

La Paz dagegen wollten wir eigentlich ganz vermeiden, sind dann aber doch dort gelandet, weil durch eine Straßenblockade keine Busse mehr fahren konnten (solche Blockaden kommen in Bolivien wohl ziemlich regelmäßig vor). Naja, wir haben es auch überlebt, aber es hat uns auch nicht umgehauen. Interessant ist, dass sich die Stadt von 4.100 Höhenmetern bis runter auf 3.200 erstreckt – je reicher man ist, desto weiter unten wohnt man, weil dort das Klima milder ist. Toll war auch die Aussicht beim Anflug auf La Paz: die Stadt ist auf dem Altiplano in ein ausgetrocknetes Flußbett gebaut und von schneebedeckten Gipfeln umgeben. Unsere zwei Tage dort verbrachten wir dann mit dem Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und mit Shopping. Viel Shopping. Richtig viel Shopping. So viel Shopping, dass wir in der Halbzeitpause des Spiels um Platz 3 ein 8,5-Kilo Paket nach Deutschland schicken mussten und damit vermutlich den Jahresumsatz der bolivianischen Post fast verdoppelt haben…

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